Spätestens seit Anfang der neunziger Jahre erscheinen gewaltsame Auseinander-setzungen nicht mehr als Randphänomene, sondern rücken zunehmend ins Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit.
Die Schwerpunkte des öffentlichen Interesses haben sich in den letzten Jahren deutlich von Formen der kollektiven oder politischen Gewalt hin zu Phänomenen wie Gewalt in der Schule, Gewalt bei Kindern und Jugendlichen und Gewalt in persönlichen Beziehungen (Gewalt gegen Frauen; Gewalt gegen Kinder und Jugendliche) verlagert. In den Medien wird vor allem die »unaufhaltsam steigende« Gewaltbereitschaft und Kriminalitätsbelastung männlicher Jugendlicher thematisiert, wobei es zumeist Jugendliche nichtdeutscher Herkunft sind, die im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen. Insbesondere junge Türken und Araber, aber auch deutschstämmige Aussiedler werden hierbei häufig zum Symbol einer gescheiterten Integration stilisiert. In diesem Band werden aus fachlicher und sachlicher Sicht u.a. Ergebnisse der Gewaltforschung und Ursachen von Delinquenz und Gewalt junger Einwanderer sowie Lösungsansätze interkultureller Jugendhilfe vorgestellt.
Der Band dokumentiert die gleichnamige Fachtagung aus dem Jahr 2003.