Die 2. Chance an der Adolf-Reichwein-Schule ist ein Jugendhilfe-Angebot zur Reintegration von schuldistanzierten Schülerinnen und Schülern.
Das Jugendhilfe-Angebot wird von dem LebensWelt in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Neukölln und der Adolf-Reichwein-Schule nach dem Konzept „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ durchgeführt. Es zielt darauf ab, die Zahl der Jugendlichen, die sich von der Schule lossagen und keinen Schulabschluss erreichen, zu senken. Hierdurch sollen die Jugendlichen ihre Chancen auf eine Ausbildungsperspektive erhöhen.
LebensWelt startete im Sommer 2007 an der Adolf-Reichwein-Schule mit einem
„2. Chance-Projekt“, das bis Ende 2014 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, durch den Europäischen Sozialfonds sowie das Jugendamt Neukölln gefördert wurde. Seit 2015 finanziert das Jugendamt Neukölln die 2. Chance an der Adolf-Reichwein-Schule als intensive Hilfe zur Erziehung am Ort Schule. Die Förderung erfolgt seither teilnehmer*innenbezogen. Der Regionale Sozialpädagogische Dienst des Jugendamtes Neukölln prüft den Bedarf und stellt ihn fest. Eine Auswertung der Hilfe erfolgt in der Regel in halbjährlichen Abständen und nach Bedarf.
Wenn Schüler*innen in einem anderen Bezirk wohnen und die Adolf-Reichwein-Schule besuchen, ist es möglich, Einzelvereinbarungen mit allen Jugendämtern zu schließen. Um an diesem Angebot teilnehmen zu können, ist es Voraussetzung, Schüler*in der Adolf-Reichwein-Schule zu sein.
Zum Gelingen dieser erzieherischen, sozialpädagogischen Hilfe trägt die enge Kooperation mit der Schulleitung, der Schulsozialarbeit und den Lehrkräften der Schule bei; diese sind feste Ansprechpersonen des 2. Chance-Teams.
Die Zielgruppe bilden Schülerinnen und Schüler,
- die durch aktive Schuldistanz (nachhaltiges, häufiges Fernbleiben von der Schule) oder passive Schuldistanz (mangelnde Teilnahme am Unterricht) ihre Schullaufbahn sowie ihren Schulabschluss gefährden, d. h. Schüler*innen mit hohen Fehlzeiten, die Schwierigkeiten im Sozialverhalten haben und erhebliche Wissenslücken besitzen.
- Die Aufnahme erfolgt ab dem 2. Halbjahr der 6. Klasse bis zum Beginn der 10. Klasse.
- Die Schüler*innen sollten mindestens noch ein Schuljahr bis zum möglichen Schulabschluss vor sich haben und müssen Schüler*innen der Adolf Reichwein Schule sein.
Dauer der Förderung:
Die mögliche Förderzeit für die Schüler*innen beträgt bis zu 2 Jahren. In begründeten Einzelfällen kann die Hilfe durch das Jugendamt verlängert werden.
Aufnahmeverfahren:
Über die Aufnahme der Schüler*innen beraten sich die sozialpädagogischen Fachkräfte der 2. Chance, die Schulleitung, die Schulsozialarbeit und die entsprechenden Klassenlehrer*innen. Die Aufnahme des Schülers oder der Schülerin bedarf der Zustimmung der Eltern. Diese stellen mit Unterstützung des 2. Chance-Teams einen Antrag beim Regionalen Sozialpädagogischen Dienst.
Die (Re-)Integration und Motivation der Schülerinnen und Schüler erfordert:
- den Aufbau verlässlicher Beziehungen, damit Vertrauen entstehen kann,
- Hilfestellungen bei der Entwicklung von beruflichen - und Lebensperspektiven,
- das Kennenlernen unterschiedlicher/vielfältiger Berufsbereiche,
- Aufklärung über die Zugangsvoraussetzungen zu verschiedenen Berufen,
- den Ausbau sozialer Kompetenzen,
- die Integration in den Schulverband,
- zum Teil Hilfe bei der Strukturierung eines Alltages, in Form von Anbindung an, Sport- und Nachmittagsangeboten,
- Zusammenarbeit mit den Eltern.
Das 2. Chance-Team an der Adolf-Reichwein-Schule:
- Unser Team ist interkulturell geschult.
- Drei Sozialarbeiter*innen sind von Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 – 15:00 Uhr im Einsatz.
Angebote für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern
Schülerinnen und Schüler:
- erhalten individuelle schulische Förderung und sozialpädagogische Begleitung am Vormittag in- und außerhalb der Klasse,
- werden nach Bedarf vernetzt mit Hilfsangeboten im Kiez,
- erhalten die Möglichkeit, an attraktiven Gruppenangeboten am Nachmittag teilzunehmen (Erkundung der Stadt, diverse sportliche und Freizeitaktivitäten, künstlerische und multimediale Projekte, Kochen) und
- haben einen Sportraum innerhalb der Räume der 2. Chance.
Lehrkräfte:
- nutzen Beratungsgespräche,
- können die Moderation und ggf. Übersetzung von Gesprächen mit Eltern nutzen,
- können gemeinsame Hausbesuche durchführen,
- gestalten die Hilfe in Form von Kooperations- und Arbeitstreffen mit und
- erstellen gemeinsam mit dem 2. Chance-Team individuelle Förderpläne.
Eltern:
- erhalten Erziehungsberatung,
- können Entwicklungsgespräche über ihr Kind führen,
- können die Moderation und ggf. Übersetzung von Gesprächen mit Lehrkräften oder ihrem Kind nutzen,
- können bei Bedarf zu Hause aufgesucht werden und
- können Vernetzungsangebote mit Institutionen im Kiez nutzen.
Methoden auf einen Blick:
- enge Kooperation mit der Schulleitung, der Schulsozialarbeit und Klassenlehrer*innen
- Begleitung der Schüler*innen im Unterricht
- Einzelförderung
- Begleitung der Schülerinnen und Schüler in Krisensituationen
- Vernetzung der Schülerinnen, Schüler und Eltern mit Einrichtungen des Sozialraumes (Beratungsstellen, Jugendfreizeiteinrichtungen)
- Realisierung von kleinen Projekten im Rahmen der Nachmittage
- Förderung von Ich- und sozialen Kompetenzen
- sportliche Aktivitäten und andere Freizeitangebote
- Vermittlung zwischen Schule und Familie
- regelmäßige Elterngespräche und Hausbesuche
- Elternberatung
- Kooperationen und Vernetzung mit Institutionen im Kiez
2. Chance – Adolf-Reichwein-Schule:
Standort der 2. Chance:
Adolf-Reichwein-Schule
Sonnenallee 188
12059 Berlin
-3. OG, Raum 310-
Tel.: 030/63 22 51 19 (Büro 2. Chance)
Tel.: 030/63 22 51 11 (Sekretariat der Adolf-Reichwein-Schule)
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Ansprechpersonen:
Frau Winkler (Schulleiterin, Adolf-Reichwein-Schule)
Frau Jaeckel und Herr Jawanda (Koordination)
LebensWelt Standort Neukölln:
LebensWelt gGmbH
Sonnenallee 90
12045 Berlin
Tel.: 030/23 45 58 59
Fax: 030/40 99 81 11
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